Toll: 16 unterschiedliche Nationalitäten verstehen sich auf der Akademie für HörAkustik
Internationaler Kurs für HörAkustik in Lübeck
Mainz | Lübeck, 24.08.2017 – Schwerhörigkeit ist eine weltweite Herausforderung. In Deutschland helfen den Betroffenen die HörAkustiker, in anderen Ländern HNO-Ärzte, Audiologen und andere. Vom 21. bis 25. August lassen sich 26 Gäste aus 16 verschiedenen Nationen in Lübeck an der Akademie für HörAkustik gemeinsam fortbilden. Unterrichtet werden sie von Dozenten der Akademie und externen Fachkräften.
In Deutschland ist die Akademie für HörAkustik (afh) für die überbetriebliche Ausbildung sowie Fort- und Weiter-Bildung der HörAkustiker zuständig. Die dreijährige duale Ausbildung zum HörAkustiker in Deutschland ist internationales Vorbild. Jährlich kommen Tausende Gäste an die afh, um sich nach deutschen Standards weiterzubilden. Im Moment findet der jährliche International Course 2017 an der afh statt.
Die 26 Teilnehmer kommen aus dem Iran, der Slowakei, Slowenien, der Ukraine, Russland, China, Indien, Japan, Korea, Singapur, Thailand, Vietnam, dem Irak, der Schweiz, Serbien und Kroatien. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Für fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt es zudem eine Simultan-Übersetzung.
Diesjähriges Thema ist die HörSystem-Versorgung bei Kindern. In Deutschland bilden sich HörAkustiker zu Experten für Kinder, dem PädAkustiker weiter. Wie das in anderen Ländern ist erfahren die Teilnehmer dort ebenfalls. Im Fokus steht das Erlernen des in Lübeck entwickelten Prozesses einer HörSystem-Anpassung für Kleinstkinder sowie verschiedene baby- und kleinkind-gerechte Meßverfahren für die Audiometrie. Auch die Besonderheiten bei der Abformung und Gestaltung von Ohrpaßstücken für Kinderohren und viel praktische Arbeit mit Probanden stehen auf dem Programm.
Hintergrund zum HörAkustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.200 HörAkustiker-Betrieben und circa 14.500 HörAkustikern versorgt das HörAkustiker-Handwerk rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, voll-digitalen HörSystemen. Die Bundesinnung der HörAkustiker (biha) K.d.ö.R. vertritt die Interessen der HörAkustiker nach außen.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der HörAkustiker auch für die begleitende Fein-Anpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der HörSystem-Funktionen zuständig. Daneben organisiert er – wenn der gesetzliche Anspruch besteht – die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der HörSysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und allem technischen Zubehör. Der HörAkustiker verfügt über Theorie aus Akustik, Audiologie, Psychologie sowie HörSystem-Technik und über die Praxis in der Audiometrie.