Ist Schwerhörigkeit eine Abnutzungsform unserer Gesundheit in einer modernen Welt?
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Das Vorkommen von HörVerlust nimmt mit dem Alter zu. Unser Gehör verschlechtert sich zunehmend. Das führt bei vielen Menschen zu einem altersbedingten HörVerlust. Eine Altersschwerhörigkeit wird auch PresbyAcusis genannt.
Eine umfassende niederländische Studie bestätigt, daß bei Menschen im Alter von 60 und 70 Jahren altersbedingter HörVerlust sehr oft vorkommt: 30% sind davon betroffen.
Mehr Männer als Frauen
Eine Studie aus den Niederlanden – die Rotterdam-Studie – bestätigt diese Zahlen. 4.743 Personen ab 50 Jahren nahmen daran teil.
Bei den über 65-Jährigen hatten 30% eine HörMinderung von 35 Dezibel oder mehr. Das Vorkommen bei Männern lag bei 33% und bei Frauen bei knapp 29 %.
21% der Männer und 18% der Frauen hatten eine Schwerhörigkeit von 41 Dezibel oder mehr.
Damit hörten die Frauen im Rahmen der Rotterdam Studie deutlich schlechter als die Frauen die an früheren, ähnlich umfassenden Studien teilnahmen. Die Forscher glauben, daß dies sich mit einem ähnlichen Lebensstil von Männern und Frauen in der heutigen Zeit erklären lässt.
Weitere Krankheitsbilder
Eine amerikanische Studie unter Erwachsenen im Alter von 65 Jahren oder älter untersuchte den Zusammenhang von Schwerhörigkeit und anderen häufig auftretenden Krankheitsbildern. Die Studie unterstrich den Zusammenhang von Schwerhörigkeit und Erkrankungen wie Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Blut-Hochdruck.
Die Menschen mit Schwerhörigkeit waren demnach oft männlich, Raucher und hatten weitere Erkrankungen.
Über die Studien
Die Rotterdam-Studie wurde zwischen 2011 und 2015 durchgeführt. ´Prevalence of Age-related Hearing Loss, Including Sex Differences in Older Adults in a Large Cohort Study´ wurde im März 2017 im Laryngoskop veröffentlicht.
Die amerikanische Studie basierte auf Daten der National Health Interview Survey (NHIS) aus den Jahren 2011 bis 2013. Die Daten von mehr als 53.000 Personen gingen in die Studie ein. Die Studie „Hearing loss and associated medical conditions among individuals 65 years and older“ wurde im Juni 2017 im Disability and Health Journal veröffentlicht.